Möglicher Rechtsstreit um Joaquin Phoenix bahnt sich an

Möglicher Rechtsstreit um Joaquin Phoenix bahnt sich an
Der US-Schauspieler soll sich fünf Tage vor Drehbeginn aus seinem neusten Projekt zurückgezogen haben.

Von Laurenz Reidinger

Nach dem kurzfristigen Ausstieg aus seinem jüngsten Filmprojekt droht Oscarpreisträger Joaquin Phoenix Riesenärger, berichtet der Hollywood Reporter. Der Joker-Darsteller sollte in dem noch unbetitelten Film von Regisseur Todd Haynes eine der Hauptrollen übernehmen. Stattdessen droht ihm nun ein juristisches Nachspiel. 

Jedenfalls hinterlässt er damit viel verbrannte Erde. Seine Entscheidung hat den kurzfristigen Jobverlust vieler Crewmitglieder zu Folge. Auch der Aufbau vieler Sets im mexikanischen Guadalajara soll bereits abgeschlossen gewesen sein. Darüber hinaus waren auch die internationalen Marketingrechte schon vergeben. Der finanzielle Schaden für die Beteiligten liegt laut dem Branchenmagazin Variety im siebenstelligen Bereich.

Idee stammt von Phoenix selbst

Kurios: Die Idee zum Film hatte, laut Regisseur Haynes, der Schauspieler selbst. Die Handlung soll die Geschichte einer gleichgeschlechtlichen Romanze erzählen. Die Hauptrollen wären neben Phoenix noch mit Top Gun: Maverick-Darsteller Danny Ramirez besetzt worden. Laut Deadline.com wurden auch die Produzenten des Films von der Absage des 49-Jährigen überrascht.

Kontroverse über heterosexuelle Schauspieler in queeren Rollen

Ein Grund für den Rückzug könnte laut Variety darin liegen, dass Phoenix im Film einen Homosexuellen spielen sollte. Die Besetzung heterosexueller Schauspieler in queeren Rollen wurde in den letzten Jahren heiß diskutiert. Das Branchenmedium schrieb, besonders eine Sexszene im Film habe dem Oscarpreisträger zu schaffen gemacht. Auch ein inzwischen nicht mehr aufrufbarer Facebook-Post von Produzentin Christine Vauchon deutet in diese Richtung. Sie schrieb: „Und bitte, falls ihr jetzt mit erhobenem Zeigefinger darauf verweist, dass wir es verdient haben, weil wir eine schwule Rolle mit einem heterosexuellen Schauspieler besetzt haben, möchte ich klarstellen, dass er uns das Projekt vorgeschlagen hat.

Juristische Lage sehr ernst

Der Oscarpreisträger ist nicht der erste Darsteller, der kurz vor Drehbeginn kalte Füße bekommt. Es gibt mehrere Präzedenzfälle von Hollywood-Stars, die sich in letzter Minute von Dreharbeiten zurückzogen und dafür rechtliche Konsequenzen zu spüren bekamen. Auch Bruce Willis und Kim Basinger standen in der Vergangenheit bereits vor Gericht. Basinger musste wegen des Bruchs einer mündlichen Vereinbarung, mit der Produktionsfirma Main Line fast neun Millionen Dollar zahlen, es ging um den Film „Boxing Helena.“ Bruce Willis wiederum, konnte sich nur knapp vor einer Geldstrafe retten. Eigentlich hätte er in „Broadway Brawler“, einen Ex-Eishockeyspieler zum Besten geben sollen, der Liebe findet. Da er sich aber dafür entschied auszusteigen, musste er als Kompensation in „Armageddon“ mitspielen. Bei den Geschädigten handelte es sich damals um Disney.

Joker-Darsteller beim Projekt unersetzbar

Vauchon, die inzwischen selbst aus den Dreharbeiten ausgestiegen ist, meint, dass es unmöglich sei, Phoenix nach zu besetzen. Dafür führt sie die internationalen Vermarktungspartner ins Treffen. Diesen wurde schließlich der Oscarpreisträger in der Hauptrolle versprochen. Ob das Projekt nun überhaupt noch umgesetzt wird, ist bisland unklar.

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