Erin Simms, die gemeinsam mit Bill Holderman, dem Regisseur von „Book Club“, das Drehbuch geschrieben hat, schnaubt durch die Nase: „Es gab sehr viele Leute, die nicht an dieses Projekt geglaubt haben. Ich werde nie vergessen, wie ein älterer Mann aus der Branche zu mir sagte; ,Wenn ihr damit auch nur eine Million Dollar einspielt, habt ihr Glück.’“
Tatsächlich spielte „Book Club“ knapp 105 Millionen Dollar ein.
So kann man sich irren.
Nachdem Hollywood keine Chance verpasst, einen Erfolg zu wiederholen, folgt jetzt – fünf Jahre später – die Fortsetzung „Book Club 2: Ein neues Kapitel“ (Kinostart: Donnerstag). Anlass genug für die Schauspielerinnen und das Kreativ-Team, per Zoom Interviews zu geben und ihr Herzensprojekt zu promoten.
Jane Fonda hat gemeinsam mit Candice Bergen und Mary Steenburgen vor der Kamera Platz genommen.
Alle drei Schauspielerinnen blicken auf lange Filmkarrieren zurück, Oscars inklusive. Candice Bergen ist dem Publikum als Fernsehjournalistin in der TV-Serie „Murphy Brown“ bestens bekannt. Mary Steenburgen bekam einen Oscar für ihre Rolle als unstete Ehefrau in Jonathan Demmes Drama „Melvin und Howard“. Jane Fonda erhielt ihn gleich zweifach: Einmal für ihr cooles Spiel in dem Thriller „Klute“, ein zweites Mal für Hal Ashbys Drama „Coming Home“.
Seit sie zum ersten Mal 2018 gemeinsam für „Book Club“ vor der Kamera standen, sind die Ladys bestens befreundet. Dementsprechend herzlich die Stimmung. Unter viel Gelächter wird beteuert, wie sehr man die Zusammenarbeit für „Book Club 2“ genossen hat. Umso mehr, als die Freundinnen diesmal nach Italien reisen, um die Verlobung von Vivian (Jane Fonda) zu feiern. „Das war herrlich“, schwärmt Candice Bergen, berauscht vom Dolce Vita: „In den Drehpausen konnten wir immer ins Eisgeschäft abbiegen.“
Frauenfreundschaften sind in den „Book Club“-Filmen ohnehin besonders groß geschrieben. Jane Fonda behauptet sogar, dass Frauenfreundschaften lebensverlängernde Wirkung haben: „Ohne meine Freundinnen wüsste ich gar nicht, was ich täte!“
Was den großen Erfolg von „Book Club“ angeht, herrscht Einigkeit: „Ältere Frauen bilden den am stärksten wachsenden Bevölkerungsanteil. Und das ist die Wahrheit“, verkündet Jane Fonda resolut: „Die Filmstudios haben kapiert, dass man mit Filmen über ältere Frauen Erfolg haben kann.“ Und dass man mittlerweile auch ältere Frauen in erotischen, ja sogar sexuellen Kontexten auf der Leinwand sieht – in Ausnahmefällen sogar nackt! – findet Fonda „great“: „Denken Sie nur an Emma Thompson, die sich in dem Film ,Meine Stunden mit Leo“ einen Callboy engagiert, um endlich einen Orgasmus zu bekommen. So etwas hätte man vor nicht allzu langer Zeit noch nicht im Kino zu sehen bekommen.“
Mary Steenburgen nickt zustimmend: „Und was uns ganz besonders freut: Nicht nur Gleichaltrigen hat ,Book Club‘ gefallen. Auch junge Männer und Frauen sind gekommen und haben ihn genossen. Sie fanden es super, einen Blick in eine Zukunft zu werfen, in der ältere Menschen nicht traurig und deprimiert sind, sondern sehr viel Spaß haben.“
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