Mit der Leica von Moskau nach Peking

In einer Schwarzweißaufnahme spielen Kinder in einem Dorf Fußball, im Hintergrund Berge.
Die Leica Galerie Wien zeigt die Reisefotos von Magnum-Fotograf Jacob Aue Sobol.

Dänemark 2012: Jacob Aue Sobol, ein dänischer Magnum-Fotograf, bricht zu einer Reise auf. Entlang der Transsibirischen Eisenbahnlinie, von Moskau über Ulan Bator nach Peking, führt ihn sein Weg. Bewaffnet ist er mit der Leica M Monochrom, der ersten digitalen Schwarzweiß-Kamera überhaupt. Sein eigentlicher Plan sei gewesen, "Mitreisende zu treffen und Geschichten aus der Enge der Zugabteile zu erzählen", heißt es in der Pressemeldung. Allerdings war der Zug vollkommen leer, als Sobol einstieg. Ein neues Konzept musste her. "Die Nähe musste aus den Begegnungen mit den Menschen entlang der Strecke entstehen, die Gleise waren der rote Faden, der Moskau, Ulan Bator und Peking verband", schreibt er weiter.

Um sein Projekt mit dem Titel "Arrivals and Departures" umzusetzen, musste er fortan mit der Kamera am Fenster kleben und die beeindruckende wie ungewohnte vorbeiziehende Landschaft - von den russischen Wäldern über die mongolische Wüste durch die Berge nach Peking - fotografieren.

Nicht nur das Gebiet war für Sobol neu, auch die Kamera: "Zum ersten Mal benutzte ich eine Digitalkamera." Das Ergebnis seiner Reise sind einzigartige schwarzweiß Aufnahmen. Keine flüchtigen Berichte eines Durchreisenden, sondern intime Porträts und einmalige Landschaftsaufnahmen. Zu sehen ist die Serie noch bis zum 20. September in der Leica Galerie Wien.

Impressionen der Ausstellung

Schwarzweißporträt einer Frau mit geflochtenem Haar.

Ein Mann liegt mit verschränkten Armen neben einer Person mit langen, dunklen Haaren.

Zwei junge Frauen sitzen nebeneinander vor einer Tapete mit Blumenmuster.

In einer Schwarzweißaufnahme spielen Kinder in einem Dorf Fußball, im Hintergrund Berge.

Ein Mann hält eine Katze im Arm.

Ein Baum steht vor einem verlassenen, mehrstöckigen Gebäude.

Zur Person

Jacob Aue Sobol, geboren 1976, aufgewachsen in Brøndby Strand, Dänemark, lebt zurzeit in Kopenhagen. Nach seinem Studium an der Europäischen Filmhochschule entwickelte er an der Dänischen Schule für Dokumentar- und Kunstfotografie Fatamorgana seine charakteristische fotografische Handschrift. Sobols Serien entstehen zumeist fern seiner Kopenhagener Heimat, sein erstes Buchprojekt "Sabine" ist das Porträt einer Liebesbeziehung und berichtet von seinem dreijährigen Aufenthalt in Grönland, wo er mit der Familie seiner Freundin als Jäger und Fischer lebte. Mit "Sabine" wurde Sobol 2005 für den Deutsche Börse Fotografiepreis nominiert. Sobols Buch "I, Tokyo", eine Auseinandersetzung mit seiner japanischen Wahlheimat zwischen 2006 und 2008, wurde 2008 mit dem Leica European Publishers Award ausgezeichnet. Mit einer Reportage über eine Bauernfamilie in Guatemala gewann Sobol 2006 einen World Press Photo Award in der Kategorie Alltagsgeschichten. Seine Arbeiten werden weltweit ausgestellt, seit 2007 ist er Mitglied der Agentur Magnum Photos.

Infos zur Ausstellung

Jacob Aue Sobol - "Arrivals and Departures"
02.07. – 20.09.2014
Leica Galerie Wien

www.leicastore-wien.at

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