Immer auf Achse: Ein Verlag stellt sich vor

Unter León Schellhaas und Teresa Mossbauer spezialisiert sich der Achse Verlag seit 2020 auf Kinder- und Bilderbücher.
Der von Wien aus agierende Achse Verlag setzt seit 2020 auf innovative und zeitgemäße Kinderbücher – und macht damit viel richtig.

Das Leben ist keine Autobahn. Eher eine Bergstraße, eine mit viel Hin und Her. Oder wie eine Fahrt durch eine fremde Stadt mit schmalen Gassen und vielen Möglichkeiten, um falsch bzw. richtig abzubiegen. Abgebogen ist auch der 2017 in Wien gegründete Achse Verlag – und zwar im Jahr 2020, nachdem Teresa Mossbauer und León Schellhaas die Leitung, die Geschäfte übernommen haben. Seither konzentriert man sich inhaltlich nicht mehr aufs Kochen und Design, sondern veröffentlicht innovative Kinder- und Bilderbücher.

Und das mit Erfolg. Für den ist u. a. das Bilderbuch „Lina, die Entdeckerin“ verantwortlich. „Wir hatten damit natürlich ein bisschen Glück, aber auch einen guten Riecher“, sagt León Schellhaas im KURIER-Gespräch.

Mit dem preisgekrönten Buch über Lina, die darin auf Entdeckungsreise des eigenen Körpers geht, habe man scheinbar einen Nerv getroffen. „Der Erfolg und das positive Feedback waren für uns wie ein Wink des Schicksals: So kann’s gehen. Das Buch hat die Zukunft des Verlages, die Richtung, die wir seither eingeschlagen haben, auf jeden Fall maßgeblich beeinflusst“, sagt Teresa Mossbauer.

Bilderbuch

Das Aushängeschild des Achse Verlags sind nun mutige und zeitgemäße Bücher über Themen, die gerade bewegen, über die sich andere Verlage vielleicht nicht trauen. Es geht den beiden Machern aber nicht nur um den Inhalt, sondern auch um eine ansprechende Gestaltung. Deshalb arbeite man auch intensiv mit ausgewählten Illustratorinnen und Illustratoren zusammen. Der Fokus liegt dabei klar auf dem Bilderbuch. „Darin haben wir einfach die meiste Erfahrung – und diese Bücher verkaufen sich auch am besten“, sagt Mossbauer.

Wöchentlich werden dem Verlag durchschnittlich vier bis fünf Manuskripte zugeschickt. „Manchmal mehr, manchmal weniger. Es kommt dabei ein bisschen auf die Jahreszeit an. Zwischen den Jahren, oder im Sommer, also dann, wenn die Leute Zeit haben, sind es immer mehr“, sagt Schellhaas.

Immer auf Achse: Ein Verlag stellt sich vor

Gemeinschaftsprojekt

Welche Kriterien sollte ein Manuskript erfüllen, damit es eine Chance hat, bei Achse veröffentlicht zu werden?

Schellhaas: „Es muss uns einfach ansprechen. Wir sprechen uns da immer gemeinsam ab, entscheiden zusammen. Was am Anfang natürlich vorhanden sein sollte, ist eine gute Idee, eine Geschichte, die uns überzeugt.“

Wenn sich die beiden Verleger für ein Buch entschieden haben, machen sie es zu ihrem Projekt. Soll heißen: Sie arbeiten von Anfang an mit, bringen Vorschläge ein und tauschen sich intensiv mit den Autoren und Illustratoren aus. Daher sei es auch ein Ausschlusskriterium, wenn ein Autor, eine Autorin nichts an ihrer Geschichte, nichts am Skript ändern lassen will, nicht offen für Ideen und Verbesserungsvorschläge ist. „Da wir aus Kosten- und Zeitgründen auch nur eine bestimmte Anzahl an Büchern im Jahr veröffentlichen können, müssen wir uns die Projekte sehr gut aussuchen. Es bringt nichts, wenn wir keine Freude damit haben, nicht voll und ganz hinter der Veröffentlichung stehen.“

León Schellhaas und Teresa Mossbauer übernehmen nicht nur die ganze Abwicklung, sondern auch das Lektorat. Das Grafische übernimmt eine frei Mitarbeiterin und die Pressearbeit wird zum Teil ausgelagert. So schafft man jährlich rund 12 bis 14 Veröffentlichungen – zuletzt ist „Alle machen Sport“ erschienen.

Infos:  Der Achse Verlag, gegründet im Jahr 2017,  ist ein unabhängiger Kinderbuchverlag mit Fokus auf innovative Kinder- und Bilderbücher.  Unter der Leitung von Teresa Mossbauer und León Schellhaas hat sich der Verlag seit 2020 auf Bücher spezialisiert, die mit vielfältigen Botschaften, kreativen Illustrationen und hochwertiger Produktion überzeugen.  In den vergangenen Jahren erlangte der Verlag  Bekanntheit durch zeitgenössische Werke wie  „Bruno will hoch hinaus“ oder „Lina, die Entdeckerin“, das mit dem Staatspreis und als eines der 15 schönsten Bücher Österreichs 2020 ausgezeichnet wurde.

 

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