Erst kürzlich sprach Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP), Vorsitzender des Festspielkuratoriums, von einem „eher suboptimalen“ Innenverhältnis im Direktorium. Bereits im Dezember hatte es ein Gespräch von Haslauer mit Geschäftsführer Lukas Crepaz, Intendant Markus Hinterhäuser und Hammer gegeben. In diesem kam man überein, bei den Zuständigkeiten „einige Kleinigkeiten“ zu ändern. Denn Crepaz, in den Sommern der Pandemie der umsichtige Covid-Beauftragte, schultert den enormen Ausbau des Festspielbezirks. Und in den Behördenverfahren muss „nicht überall auch die Präsidentin dazu“.
Dies wurde letzte Woche auch beschlossen. Es gab also „Anpassungen“ bei jenen auf Rabl-Stadler zugeschnittenen Regelungen. Zweitens wanderte der Medienbereich zu Hinterhäuser, „weil der über Jahrzehnte intensive Kontakte mit Kulturjournalisten aufgebaut hat“. Fazit, so die Presseaussendung: „Hiermit geht eine Stärkung der Kernkompetenzen von Präsidentin Kristina Hammer – Repräsentation, Fundraising sowie Vertrieb, Marketing und PR – einher.“
Ihr Tratschpartner wollte nun wissen, was diese in ihrem ersten Jahr im Fundraising erreicht hat. Ihre Antwort muss bereits im Herbst 2022 kompiliert worden sein. Denn Hammer schreibt: „Die Nachfrage nach Kunst ist ungebrochen! Mit einer hervorragenden Auslastung von 96 % konnten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 16 % gesteigert werden.“ Und: „Trotz einem aufgrund multipler Krisensituationen (...) ausgesprochen schwierigen wirtschaftlichen Umfeld haben wir keinen einzigen Sponsor verloren.“ Passt!
„Vielmehr ist es gelungen in 2022 fünf auslaufende Sponsorenverträge zu verlängern“, so Hammer, darunter auch jener von Audi. Und: „Als Projektsponsor sei hier beispielhaft die Uniqua genannt, als Produktsponsor beispielhaft Schlumberger. Darüber hinaus wurde 2022 ein neuer Jugendsponsor gefunden – die Würth Gruppe.“
Die UNIQA ist aber seit vielen Jahren Sponsor – wie auch Würth. Und Ihr Tratschpartner hatte dunkel in Erinnerung, dass Rabl-Stadler die Vertragsverlängerung mit allen „global sponsors“ (Siemens, BWT, Rolex, die Kühne-Stiftung und Audi) bis zu ihrem Ausscheiden unter Dach und Fach gebracht haben wollte. Er fragte daher nach. Und Rabl-Stadler bestätigte, dass ihr dies auch gelungen sei: „Ich habe für die Jahre 2022 bis 2026 Sponsoringverträge im Wert von über 22 Millionen Euro hinterlassen.“ Auch mit Audi – „unser langjährigster Sponsor“ – sei sie handelseins gewesen, „aber wegen der langwierigen Aktenverläufe durch die Rechtsabteilungen“ kam es 2021 nicht mehr zur Unterschrift. Diese Feder hat sich daher Hammer an den Hut gesteckt.
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