Gute Besucherzahlen dank der Staatsoper: Bundestheater im Aufwind

Es gehe aufwärts, sagte Christian Kircher, Chef der Bundestheaterholding, am Ende seiner Jahrespressekonferenz. Mehr noch: „Es geht gut!“ Mit Bestemm verkündete er ein „Zurück zur Normalität!“ Und: Die vielfach heraufbeschworene „Besucherkrise gibt es nicht“.

In der laufenden Saison seien in der Staats- und der Volksoper sowie im Burg- samt Akademietheater bis zum Montag 618.000 Besucher gezählt worden, was eine Prognose von 1,2 Millionen bis zum Sommer erlaube. Man werde daher nur um zehn Prozent schlechter abschneiden als vor der Pandemie: „Wir knüpfen an die erfolgreichen Zeiten vor Corona an“, meinte Kircher.

Die Staatsoper liegt bei einer imposanten Saisonauslastung von 97,7 Prozent, die Volksoper bei 75,4. Das Akademietheater komme auf 70 %, die Burg auf nur 60. Aber alle Sprechtheater hätten derzeit gröbere Probleme, das Publikum zurückzugewinnen. Was nicht ganz stimmt: Das Theater in der Josefstadt nennt auf KURIER-Nachfrage eine Saisonauslastung von 80,3 %.

Die Zahlen für die Saison 2021/’22 waren aufgrund Corona natürlich miserabel, der Eigendeckungsgrad der Volksoper sank auf nur 14 Prozent. Es gab daher – trotz der um 13 auf 187 Millionen Euro erhöhten Basisabgeltung für die Bundestheater – durchwegs negative Jahresergebnisse. Die Rücklagen (fast 65 Millionen Euro) sind noch beachtlich, aber die Befürchtungen groß, dass diese bald wegschmelzen - unter anderem wegen der Personalkosten.

Der Gesamtenergieverbrauch hätte von 2014 bis 2021 zwar um 22 Prozent reduziert werden können, im Geschäftsjahr 2021/22 mussten jedoch aufgrund der gestiegen Preise 860.000 Euro mehr für Energie aufgewendet werden, 47 Prozent mehr als im Jahr davor.