"Government Cheese": Gottes unergründliche Wege zum perfekten Bohrer

Sich im Gefängnis sinnvoll zu beschäftigen, ist nicht immer einfach. Hampton Chambers (David Oyelowo) sucht Rat beim Zellengenossen Rudy. Der Native American schickt ihn in die Kapelle. Bibel lesen reicht Hampton aber nicht. Also erzählt ihm Rudy die Geschichte, wie einst ein gefürchteter Häftlingstyrann schachmatt gesetzt wurde: Ein besonders frommer Insasse war der Auslöser für eine Kette an Ereignissen, die dazu führte, dass der Bully am Ende einen Löffel in seiner Halsschlagader stecken hatte. Die Erklärung des Gleichnisses? Alle sind nur Schachfiguren in Gottes großem Plan, man muss nur rausfinden, welche man ist.
Diese Exegese wird Hampton im Lauf der ersten Folge noch brauchen. Er wird aus dem Gefängnis entlassen und kehrt zurück zu seiner Familie. Seine Frau könnte enthusiastischer sein und Sohn 1 (Harrison) will schon mal gar nichts mit ihm zu tun haben. Sohn 2 (Einstein) ist der einzige, der sich freut, aber in Hamptons Abwesenheit hat das Familiengenie beschlossen, statt zu studieren Stabhochsprung zu machen.
Nie mehr stumpf
Das, und dass er in der vollgerammelten Garage schlafen muss, stört Hamptons Optimismus vorerst nicht. Denn er hat im Gefängnis etwas erfunden und beabsichtigt, damit das große Geld zu machen: einen sich selbst anspitzenden Bohrer.
Die Serie spielt Ende der 1960er, und nicht nur deshalb wird es für den Afroamerikaner nicht leicht. Aber seine unerschütterliche Zuversicht macht die Serie sympathisch, und ihre visuelle Ironie macht sie unterhaltsam.
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