Die in Österreich lebenden Dramatikerin, Künstlerin, Musikerin Miru Miroslava Svolikova behält in ihrem Stück die Trinität bei, „Gott ist“ aber – so erklärt sich das Kürzel – „drei Frauen“. Und die haben fast so etwas wie ein schlechtes Gewissen, weil sie sich mitverantwortlich fühlen für das Ende der Erde. Maddalena Hirschal, Julia Posch und Dolores Winkler, von Ausstatterin Lisa Horvath in spacige, hautenge, um je drei Tentakeln ergänzte Overalls gesteckt, tanzen nicht auf, aber um einen Vulkan, aus dem das Klagelied der Erde ertönt: Eigentlich hätte sie noch zumindest 3,5 Millionen Jahre zu existieren. Oder sind es jetzt gar nur mehr ein paar Stunden?
Elisabeth Halikiopoulos erhebt sich aus dem Krater, ihr entfährt ein resignatives „Die Menschen verstehen mich nicht“. Der Vulkan mutiert zu einer verspiegelten Metallskulptur, die sich immer schneller um die eigene Achse dreht, bombardiert mit Bildern aus den Nachrichten. Jens, „das Mensch“, kann sich nicht länger auf diesem Ringelspiel halten, er wird einfach abgeworfen.
Zuvor aber hielt Sebastian Thiers, ein Neandertaler, der sich allmählich kultiviert, eine aberwitzige Rede über die Geschichte der Menschheit, über deren Leistungen und Verfehlungen. Da hat die Dreifaltigkeit dann doch ein Einsehen – und schrumpft das Böse. Untermalt wird der eindreiviertelstündige Abend von Rupert Derschmidt mit beeindruckenden Soundcollagen inklusive wehmütiger Coverversionen. Berechtigter Jubel.
Kommentare