"Gloria Mundi": Im Haifischbecken des Kapitalismus

Trügerisches Familienidyll: Mathilde (Anais Demoustier) und Nicolas (Robinson Stevenin) mit Baby Gloria
Robert Guédiguians düsterer Blick auf unsere Gesellschaft.

Der Beginn des Films macht Hoffnung: Ein Kind wird geboren. Gloria, die titelgebende Antiheldin. Um sie herum lässt Robert Guédiguian, seit Jahrzehnten der große Sozialkritiker des französischen Films, den harten Alltag einer Unterschichtfamilie aus Marseille Revue passieren.

Da ist einmal Sylvie, die Großmutter von Gloria, dargestellt von der wunderbaren Ariane Ascaride. Sie schuftet als Putzfrau in Nachtschichten und kommt heim, wenn ihr Mann gerade zum Dienst als städtischer Busfahrer aufbricht. Sylvies erster Mann ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden und sucht wieder den Kontakt zu ihr. Die beiden Töchter haben Geld- und Beziehungsprobleme und könnten konträrer nicht sein. Mathilda, Glorias Mutter, hat eine Affäre mit Bruno, dem Mann der Schwester. Ihr eigener Mann verliert seinen Job.

Guédiguians Schluss: In harten Zeiten findet man nur Zuflucht bei der Familie. Die Solidarität liegt, wenn, dann ganz nah.

"Gloria Mundi". F/I 2019. 107 Min. Von Robert Guédiguian. Mit Ariane Ascaride, Gérard Meylan.

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