Komisch
Kürzlich hat der 55-Jährige sein neues Buch vorgestellt. Es heißt „Die Nachteile von Menschen“. Es ist ein Kompendium an meist kurzen wie kurzweiligen, fast immer komischen Texten: Es sind Kolumnen, die er u. a. für Die Zeit verfasst hat – über Musik, bizarre Vignetten; „über deepen Kram mit starken Sätzen, die man sich tätowieren kann“, wie Gereon Klug sagt. Beispiel gefällig?: „Ich bin einer von euch, aber der andere.“ Dazu gibt es „klassisch schöne“ Zeichnungen des Musikers Carsten „Erobique“ Meyer.
Was man nicht bekommt: einen Roman mit Spannungsbogen. Dafür liefert der Autor aber Lebensweisheiten und skurrile Alltagsbeobachtungen. Dabei teilt er hin und wieder auch verbal aus. Der Schauspieler Ben Becker oder die Rockband Böhse Onkelz kommen nicht gut davon, weil sie „Leuchttürme der ätzendsten Sorte“ sind. „Die fühlen sich immer als Opfer, haben keinen Humor und spielen gerne auf den schlechten Tasten der Menschheitsklaviatur. Dazu selbstgefällig bis zur Brechgrenze. Denen kann ich keine Liebe entgegenbringen“, sagt Gereon Klug.
Wahrheit
„Werden Sie für Ihre Kolumnen, ihre kritischen Texte auch angefeindet?“, will der KURIER wissen. „Dazu bin ich zu unwichtig. Natürlich beschwerte sich mal ein Fan der Rolling Stones oder einer anderen Band über eine in die Spitze gewürzte Bemerkung. „Von einem Shitstorm wurde ich bislang aber komischerweise verschont“, sagt der Autor, der im Buch auch „Die 10 Vorteile von Kids“ anführt. Erster Vorteil: „Sie sagen auch ohne Alk die Wahrheit.“
Vorteile haben aber auch erwachsene Menschen, wie Klug im Gespräch sagt: „Der Mensch kann richtig leckere Mahlzeiten kreieren, anderen helfen, sogar Tieren. Er kann reimen und fantastisch lügen. Sogar sich nicht mögen.“
"Die Nachteile von Menschen. 132 Beschädigungen aus dem reflektierten Leben."
248 Seiten
Ventil Verlag
22,00 Euro
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