Gemischte Platte - mit Missy Elliott, Bon Iver und Sleater-Kinney
Missy Elliott: Iconology
Sie ist zurück: Missy Elliott. Die einstige „Game Changerin“ sorgte neben Lauryn Hill in den 1990er-Jahren dafür, dass das bis dahin ausschließlich von Männern dominierte Hip-Hop-Business weiblicher wurde. Die heute 48-jährige US-Rapperin erarbeitet sich mit und nach ihrem von Timbaland produzierten Bestseller-Debüt „Supa Dupa Fly“ Heldenstatus. Darauf kann man sich schon mal ausrasten: 14 Jahre schaute sie dem Treiben im Business interessiert aus der Ferne zu. Jetzt kehrt die Rapperin mit der EP „Iconology“ zurück. Und es klingt musikalisch zeitgemäß frisch – so, als wäre Missy Elliott niemals weg gewesen. Für ihre Thronnachfolgerinnen hat sie im Song „Throw It Back“ nur eine abfällige Bemerkung übrig: „What you doin’ now, I did for a while.“ Ja, sie beherrscht sie immer noch, die Spielchen.
Bon Iver: i, i
Justin Vernon alias Bon Iver berührt mit seinen elektronisch verfremdeten Folk-Songs seit Jahren gebrochene Indie-Herzen. Auf seinem neuen Album setzt der US-Amerikaner seinen Weg fort und besingt in den zum Weinen schönen Songs das Leben mit all seiner Rätselhaftigkeit und Widersprüchlichkeit.
Teskey Brothers: Run Home Slow
Nach dem Meisterwerk ist vor dem Meisterwerk, dachten sich die Australier und liefern nun nach dem genialen Debüt „Half Mile Harvest“ ein weiteres großartiges Album ab. Ihre gerne im Midtempo gehaltenen Stücke erinnern an Größen wie Otis Reding, atmen Southern Soul und Blues. Da geht einem das Herz auf. Ganz weit.
Die Höchste Eisenbahn: Ich glaub dir alles
Eine tolle Sommerplatte der Berliner. Klingt wie Kante, nur weniger nachdenklich; wie Die Sterne, nur weniger funky. Live am 26. 10. in Wien, 28. 11. im Rockhaus Salzburg und am 29.11. beim Autumn Leaves Festival in Graz.
Sleater-Kinney: The Center Won’t Hold
Eine der wichtigsten feministischen Punkbands der vergangenen 25 Jahre hat sich einen neuen Anstrich verpasst. Gemeinsam mit der ehrwürdigen Annie Clark, die als Produzentin agiert, liefert das Trio nun smarten Indiepop.
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