„Wie versteckt man einen Elefanten?“, heißt das Stück (ab 7) von
Joel Horwood, nach einem Roman von Gillian Cross, und der Elefant hat das Potenzial zum Theaterzaubererwecken bei den kleinen Besuchern.
Als lebensgroße Puppe, geführt von vier Elefantenpuppenzumlebenerweckern, bewegt er sich derart über die Bühne, dass man sofort versteht: Das ist gespielt, und es ist wirklich ein Elefant. Eine Floßfahrt auf der Flucht von Elefant Khush, seiner Besitzerin Cissie und dem Waisenjungen Tad, bei der alle am Schluss im Wasserlicht landen, ist zentraler Schau-Moment.
Waisen-„Jungen“? Ja, gleich zu Beginn werden die „Jungs und Mädchen“ begrüßt, und das stört vielleicht den Papa, die Kinder aber längst nicht mehr.
Die schauen zu, wie Tad einem elefantösen Schwindel auf die Spur kommt, und dann unvermittelt in eine Abenteuerreise durch das
Amerika der 1880er gerät.
Was von der Rauheit der Zeit, von religiösem Wahn und US-Bürgerkrieg sich wirklich in die Wahrnehmung der Kinder übersetzt, ist fraglich. Es ist von allem ein bisschen viel, von der Geschichte, von der Handlung, auch von den menschlichen Untiefen, in die das Stück schauen lässt. Man (Regie: Ingo Berk, Bühne:
Damian Hitz, Puppendesign: Mervyn Millar) hätte ein bisschen streichen und („Papa, hat der gerade Scheiße gesagt?“) auslassen können.
Aber das Gerüst des Ganzen hält, ein Container wird von den Schauspielern über die Bühne gedreht, wandelt sich in einen Zugwaggon, ein dunkles Schiff, den rettenden Stall, in dem man einen Elefanten verstecken kann.
Am Schluss begeisterter Applaus, insbesondere für Maresi Riegner als Cissie und Leonard Dick als Tad.
Und für den Elefanten.
Am nächsten Tag dann sucht sich ein anderes Kind den großen Auftritt. „Klingt das gut?“, fragt Cinderella von der Bühne in der Walfischgasse herab. Ein Kind antwortet, ehrlich: „Nein!“
Sonst aber spielt die Wiederaufnahme von Alma Deutschers Staatsopern-Kinderproduktion „Cinderella“ alle Stückerln. Die Stiefschwestern sind schrill und singen über Aspirin, im Programmbuch gibt es eine Maske, der Tenor (Pavel Kolgatin) darf ein Mal gesanglich ausholen, und Cinderella (Bryony Dwyer) gewinnt, nicht wegen Äußerlichkeiten, sondern wegen ihres Gesangs. Dem Kind jedenfalls hat beides gleich gut gefallen.
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