Frankreich hat von Nazis geraubtes Klimt-Gemälde zurückgegeben

French Culture Minister Roselyne Bachelot poses next to the painting "Rosebushes under the Trees" by Austrian painter Gustav Klimt in Paris
"Rosen unter Bäumen" war seit 1980 im Musée d'Orsay. Gesetzesänderung macht Rückgabe möglich.

Frankreich hat ein von den Nazis geraubtes Klimt-Gemälde den Erben der jüdischen Österreicherin Eleonore (Nora) Stiasny zurückgegeben. Es handelt sich dabei um das Bild "Rosen unter Bäumen", das bisher im Pariser Musée d'Orsay aufbewahrt wurde, wie das französische Kulturministerium am Mittwoch mitteilte. Die Rückgabe des einzigen Werkes von Gustav Klimt (1862-1918) in Frankreichs Besitz wurde durch eine im Februar verabschiedete Gesetzesänderung möglich.

Stiasny, die Nichte der jüdischen österreichischen Kunstsammler Viktor und Paula Zuckerkandl, wurde im August 1938 zum Zwangsverkauf des Gemäldes zu einem Bruchteil seines wahren Wertes gezwungen. Später wurde sie von den Nazis deportiert und ermordet. Das Musée d'Orsay kaufte das Werk 1980 auf dem Kunstmarkt, ohne, wie es aus dem Ministerium hieß, bei Recherchen auf einen Hinweis gestoßen zu sein, dass es sich um Raubkunst handelte.

Die Erben von Stiasny hatten aufgrund einer Verwechslung bereits zuvor ein ähnliches Klimt-Gemälde ("Apfelbaum II") von der Republik Österreich zugesprochen bekommen, wie der KURIER 2015 erstmals berichtete. Das Gemälde wurde weiterverkauft, es befand sich zuletzt im Besitz der Louis-Vuitton-Stiftung des Milliardärs Bernard Arnault. Ob und wie dieses Geschäft rückabgewickelt werden kann, harrt der Klärung - zuletzt hieß es seitens der Erbengemeinschaft, man wolle "das Verhältnis zur Republik bereinigen".

Kommentare