Françoise Gilot: Die Künstlerin, die nie "Picassos Muse" war

Françoise Gilot: Die Künstlerin, die nie "Picassos Muse" war
Die Künstlerin, die nun mit 101 verstarb, war Ahnfigur für die kritische Rezeption Picassos und der Männerdominanz im Kunstbetrieb

„Keine Frau verlässt einen Mann wie mich!“, brüllte Picasso. Françoise Gilot tat es doch: Mit ihren beiden Kindern Paloma und Claude verließ sie im September 1953 das gemeinsame Haus in Vallauris in Südfrankreich. Das größte männliche Künstlergenie des 20. Jahrhunderts setzte ein „Merde!“ („Scheiße!“) nach.

Françoise Gilot wagte es nicht nur, den scheinbar über allen Dingen schwebenden Pablo Picasso sitzen zu lassen – sie schrieb auch detailliert darüber. Ihr Buch „Leben mit Picasso“, dessen Veröffentlichung in Frankreich 1965 vom Künstler mit allen juristischen Anstrengungen – erfolglos – bekämpft wurde, legte den Grundstein für jene kritische Auseinandersetzung mit Picasso, die nicht zuletzt den Diskurs im heurigen Gedenkjahr zu dessen 50. Todestag bestimmt.

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