Filmkritik zu "Wenn der Herbst naht": Vergiftete Mutter-Tochter-Beziehung

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Heiter-tiefsinnige Krimikomödie um eine alte Dame und ihren Enkel von François Ozon.

Wenn der Herbst naht, färben sich die Blätter in der französischen Provinz Burgund braun und orange. Die Pilze sprießen und Michelle, eine bezopfte ältere Dame mit dem verschmitzten Gesicht eines jungen Mädchens, geht mit ihrer besten Freundin Schwammerln suchen. Wieder zu Hause, bereitet sie für ihre entfremdete Tochter und Enkel Lucas ein Pilzgericht zu – mit dem Erfolg, dass die Tochter mit Vergiftung im Spital landet.

Ab dann wird der Großmutter verboten, ihren Enkel wieder zu sehen. Unerwartete Ereignisse jedoch bringen neue Dynamik in die Familienkonstellation.

François Ozon, der Vielarbeiter unter den französischen Regisseuren, hat eine kurzweilige Krimikomödie mit melodramatischer Unterströmung rund um Hélène Vincent, eine Grande Dame des französischen Kinos, gebaut. In der Tradition von Chabrol und Simenon gründet er – entgegen jeder Moral – eine Wahlfamilie, um ihr Wohlergehen zu garantieren (der KURIER berichtete).

INFO: F 2024. 104 Min. Von François Ozon. Mit Hélène Vincent, Pierre Lottin.

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