Filmkritik zu "Henry Fonda for President": Hell und dunkel im Lichte eines Filmstars
Es beginnt mit einer Erinnerung an einen Urlaub mit den Eltern, 1980 in Paris: In Detroit wird Ronald Reagan Präsidentschaftskandidat der Republikaner. In New Hampshire dreht Henry Fonda seinen letzten Film.
Die höchst unterschiedlichen Biografien zweier Schauspieler als Brennglas für einen Blick auf die amerikanische Geschichte: Der Filmkurator und Ex-Direktor des Österreichischen Filmmuseums Alexander Horwath liefert in seinem fesselnden Filmessay eine profunde Studie von Henry Fondas ikonischen Filmrollen. Zudem verwebt er Karriere und Biografie des legendären Leinwandhelden mit den düsteren Kapiteln des US-Kapitalismus. Fondas Werdegang von der Lichtfigur als angehender US-Präsident in „Der junge Mr. Lincoln“ hin zum Kinder-Killer im Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ wird in Horwaths Lesart zu einer faszinierenden Hollywood-(Erfolgs)geschichte mit Blick in gesellschaftspolitische Abgründe.
INFO: Ö/D 2024. 184 Min. Von Alexander Horwath. Mit Henry Fonda, Jane Fonda.
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