Die Sommerspiele Perchtoldsdorf begeistern mit Kleist

Zwei Schauspieler stehen sich gegenüber, der eine mit blauem Jackett und der andere mit einer Glatze und einem schwarzen Gewand.
"Der zerbrochne Krug" ist heiter, ohne die abgründigen Aspekte auszusparen.

Seit 2014 leitet Michael Sturminger die Perchtoldsdorfer Sommerspieler. Und dem Regisseur des Salzburger „Jedermann“ ist es gelungen, das Festival als erste Adresse des Theatersommers zu etablieren.

Im Vorjahr wurde eine wunderbare zarte Interpretation von „Romeo und Julia“ gegeben. Heuer ist Kleists Klassiker „Der zerbrochne Krug“ dran – und Regisseurin Veronika Glatzner gelingt es, dieses durchaus bösartige Lustspiel sehr heiter auf die Bühne zu bringen, ohne die abgründigen Aspekte auszusparen.

Eine Theaterszene mit mehreren Darstellern vor einer Burgruine.

Gespielt wird auf einer raffiniert gebauten Bühne (Marie und Paul Sturminger): Der Gerichtssaal, in dem das Drama eines Mädchens abläuft, das zwischen den Wünschen eines geilen Richters, rigiden Moralvorstellungen und einer korrupten Obrigkeit zerrieben zu werden droht, ist auf einer Drehbühne, umgeben von Publikum, angelegt.

Ein Mann klammert sich an eine Stange, während eine Frau darunter auf dem Boden liegt.

Gespielt wird erstklassig: Kai Maertens als Dorfrichter Adam erinnert sehr an seinen Bruder Michael, der dieselbe Rolle im Akademietheater spielte. Birgit Stöger als erotische Marthe, Hannah Rang als Eve, Phillipp Laabmayr als Ruprecht – alle sind wunderbar.

 

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