"Der Kleine Prinz" und "Die Wilden Kerle" als Hits am Auktionsmarkt

Bei vielen Menschen hat das Büchlein "Der Kleine Prinz" einen wertvollen Platz - die Parabel vom kleinen Menschen, der von seinem fernen Mini-Planeten auf die Erde kommt und der menschlichen Existenz mit schlichter Klarheit einen Spiegel vorhält, begeistert seit Generationen Jung und Alt. Der Schriftsteller und Pilot Antoine de Saint-Exupéry hatte das Buch 1943 veröffentlicht und dabei Erfahrungen eines Absturzes in der Wüste Afrikas mit verarbeitet.
Bei der Pariser Dependance des Auktionshauses Sotheby's stehen nun 15 Zeichnungen zur Auktion, die der Autor anfertigte, als er 1943 beim Journalisten Jean Amrouche und seiner Frau Suzanne in Alger zu Gast war. Amrouche war mit dem Literaten André Gide befreundet und setzte sich für die Unabhängigkeit Algeriens ein, er starb 1962, kurz nach Beendigung des Algerienkriegs. Die Zeichnungen sind nun als Teil der Sammlung seines Sohnes in einer Auktion seltener Bücher und Manuskripte bis 18. Juni online zu ersteigern - die Schätzpreise sind zwischen 8.000 und 30.000 Euro angesetzt.

Angesichts des Umstandes, dass Kunstsammler ihre Schätze angesichts globaler Unsicherheiten derzeit eher unwillig verkaufen, erhalten alternative Sammelstücke aus prominentem Vorbesitz erhöhte Aufmerksamkeit - auch wenn die umgesetzten Summen etwa bei Handschriften deutlich geringer sind als bei den "Großen Namen" des Kunstmarkts.
Christie's gab am Mittwoch etwa bekannt, mit Objekten aus dem Besitz des Künstlers und Illustrators Maurice Sendak 5,5 Millionen US-Dollar umgesetzt zu haben: Der 2012 verstorbene Sendak, der am 10. Juni 97 Jahre alt geworden wäre, ist vor allem für sein Kinderbuch "Wo die Wilden Kerle wohnen" bekannt, das 1963 erschien und 2009 auch verfilmt wurde.

Sendak sammelte selbst auch Illustrationen und Bücher, etwa solche des britischen Symbolisten William Blake oder des Schweizer Zeichners Johann Heinrich Füssli. Werke dieser Künstler kamen ebenfalls zur Auktion - eine Illustration von Blake erzielte 176.400 US-Dollar, eine weitere blieb unverkauft. Der Erlös soll einer von Sendak gegründeten Stiftung zugute kommen, die unter anderem Stipendien an Illustratoren vergibt.
Kommentare