"Der feurige Engel" im Theater an der Wien: Irrlichternde im Irrenhaus
Andrea Breth hat Sergej Prokofjews rätselhafte Oper„Der feurige Engel“ im Theater an der Wien als Fernsehoper inszeniert. Steril, kalt, mit szenischen Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt, aber extrem eindringlich.
Breth verlegt – wenige Medienvertreter waren (nur mit negativem Corona-Test) bei der Aufzeichnung zugelassen – die Geschichte rund um die Hauptfigur Renata und deren „Beziehung“ zu einem imaginären Engel in eine sehr heutige, naturalistische Irrenanstalt. Das ist insofern klug, als man damit Figuren wie Faust, Mephistopheles (auch die kommen vor) ebenso wenig erklären muss, wie Renatas himmlisch-sexuelle Visionen oder die Figur des Renata bedingungslos begehrenden Ruprecht. Bei Breth sind sie alle Insassen einer brutal geführten Klinik.
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