"Department Q" auf Netflix: Alte Fälle in der Rumpelkammer

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Die neue Krimiserie „Department Q“ über die Cold-Case-Abteilung von Carl Morck nach den Beststellern von Jussi Adler-Olsen.

Eigentlich sind Cold Cases voll im Trend. Zumindest in den unzähligen True-Crime-Serien, von denen auch Netflix die eine oder andere im Programm hat. Carl Morck hat aber nicht so die Leidenschaft für ungelöste, alte Fälle. Denn wenn man bei der Polizei zu dieser Arbeit vergattert wird, dann meist, weil man aufs Abstellgleis geschoben wird. Bei Morck ist das „Verräumen“ sogar recht buchstäblich: Seine neue Cold-Case-Abteilung, die erstmal original nur aus ihm selbst besteht, bekommt ein Büro in einer vollgeräumten Rumpelkammer. In einem Keller.

Jetzt in Edinburgh

Das ist nun mal die Strafe, wenn man einen Einsatz so verbockt, dass ein Kollege dabei getötet wurde und ein anderer nun gelähmt ist. Morck selbst wurde „nur“ angeschossen. Die Chefin erbarmt sich schließlich und „gönnt“ Carl einen Mitarbeiter. Akram aus Syrien legt erheblich mehr Arbeitsethos an den Tag und hat die Aktenkisten schon nach einem Tag nicht nur oberflächlich durchgeschaut. Am nächsten Tag hat Morck einen Fall am Schreibtisch liegen, bei der Akram gute Chancen auf Lösung sieht. Morck ist skeptisch, immerhin geht es um eine Frau, die bereits seit vier Jahren verschwunden ist.

Krimifreunde wissen: Carl Morck heißt eigentlich Mørck und ist eine Erfindung des dänischen Bestsellerautors Jussi Adler Olsen, die hier angerissene Handlung entstammt dem ersten von zehn Bänden („Erbarmen“). Netflix hat sich nun dieses speziellen Dezernats angenommen und den Schauplatz einfach frech von Kopenhagen nach Edinburgh versetzt. Das stört aber weniger, als man erwarten würde. Dass sich eine ganze Staffel (neun Folgen) nur aus einem einzigen Buch speist, ist ein Wagnis für den Spannungsbogen. Aber Matthew Goode, den man aus „The Crown“ und „Downton Abbey“ kennt, spielt den kaputten Polizisten angemessen düster, mit zynischem Humor. Da bleibt man gerne dran.

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