Die schräge Satire ist sein Metier. Und die weltbewegende Frage: Wem gehört der Hund? Christof Spörks 7. Solo „Eiertanz“ hatte Dienstag Wien-Premiere im Stadtsaal. Wie bei seinem Bucherstling gleichen Titels geht’s dabei nicht um Weltuntergang, Weltverschwörung oder Weltverbesserung, denn das alte „Besser soll’s werden“ ist das neue „Wenn’s nur hoffentlich so bleibt, wie’s ist“.
Der Doktor der Politikwissenschaft und Kabarettist, diesmal mit mehr Wort und weniger Musik als bisher, schöpft aus dem Schatz seiner Erinnerung und konstatiert: „Ein Spermium weiß nix, fühlt nix, spürt nix – ist im Grund das ganz kleine Modell eines Mannes.“
In einer Tour de Force geht’s durchs Leben des 51-jährigen gebürtigen Steirers mit Wahlheimat Burgenland: eine pointierte Erzählung der Entwicklung vom „viefen Bröserl“ der Mama mit einem frühkindlichen Würgeerlebnis über den Bundesheerler zum Erfinder des Koma-Saufens ... Und immer wieder dreht sich alles ums Herumeiern: privat, beruflich, in Gesellschaft und Politik.
Eiertanz: Der Begriff geht zurück auf Goethe, „und das ist dann schon mal a andere Liga, als wenn Helene Fischer etwas auf Facebook postet“. Eiertanz, früher eine Kunstform, heute Normalzustand und Metapher für die schwierig gewordene Gegenwart.
Selbstironisch
Wie Spörk die Welt wahrnimmt, mit Glücksmomenten und Stolpersteinen, bringt ihm die späte Erkenntnis: „Das Studium der Politikwissenschaft war in den 90ern wie ein geistiges Abklingbecken für überforderte dezentrale Maturanten.“ Und lässt ihn das wahre Problem mit Publikumsbeteiligung besingen: „Jeder hat an Schuss …“
Zum rundum heiteren Abend gehört auch ein Plädoyer gegen das Politiker-Bashing: „Wir sitzen in einem Flugzeug namens Demokratie und beschimpfen die Piloten, die wir gewählt haben und selber bezahlen: Das tut man nicht. Und wenn, dann erst nach der Landung.“
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