Rubey & Schwarz: "Das Restaurant" enttäuscht

Die Schauspieler Simon Schwarz (li.) und Manuel Rubey in „Das Restaurant“, einer Art Klamauk-Comedy. 
Die beiden Schauspieler liefern mit ihrem Kabarettdebüt "Das Restaurant" klamaukigen Comedy inklusive LSD-Trip.

Mehr an Vorschusslorbeeren geht nicht: Rubey & Schwarz sind mit „Das Restaurant“ bis weit ins Jahr ausverkauft. Aber die Premiere am Mittwoch im Wiener Stadtsaal erinnerte stark an den Podcast, in dem die beiden Schauspieler wohl eher blödelnd sagten: „Uns fällt zum gemeinsamen Programm nix ein.“

Das ist leider nahe an der Wahrheit dessen, was auf der Bühne passiert. Manuel Rubey und Simon Schwarz, der Publikumsliebling und der Spröde, der Sympathische und der nervig Hyperaktive kreiseln um ein Nummern-Potpourri: Es geht um ein geplantes Nobellokal in der Provinz, in dem Oscar-Preisträger Christoph Waltz einkehrt, das sich aber als Pleite erweist, abbrennt, vermutlich „warm abgetragen“.

In einem Wortschwall-Tsunami wird viel zwischen banal und belanglos geredet und wenig gesagt. Anfangs lachen die Zwei auf der Spielfläche auch mehr als die Besucher. Mit viel Soundkulisse und künstlichem Nebel rauscht die Chose mit Wikinger und Angsthase sowie einem Eichhörnchen, das ein Nazi ist und Kärntner Dialekt spricht, durchs Hirn wie ein LSD-Trip, und zwar nicht mit den Ansprüchen an Kabarett, sondern mit den üblichen Ingredienzien einer klamaukigen Comedy: Breit ausgewalzt anal- und genital-fixiert oder einem Brandauer-Witz, der einen langen Bart hat … 

Den Abend retten teils Typen-Parodien von Polizisten, Stuss quatschenden, immerfröhlichen Radio-Moderatoren inklusive Klischee. Oder wenn sich Schwarz fulminant in Rage redet.

Da sind zwei großartige Schauspieler am Werk. Aber ein paar Ideen ergeben noch kein Programm, an dem immerhin vier Autoren, u. a. Jürgen Marschal und Sebastian Huber („Tagespresse“), zwei Jahre lang geschrieben haben. Wie der „Tschaka Tschaka“-Manuel den kasperlnden „Ginger Pinscher“ ständig ermahnt: „Simon, Fokus!“, möchte man bei „Das Restaurant“ rufen: „Fokus bitte!“

Manuel Rubey und Simon Schwarz: "Das Restaurant". Buch: Sebastian Huber, Jürgen Marschal, Manuel Rubey und Simon Schwarz. Regie: Sebastian Huber und Jürgen Marschal. 
Termine im Wiener Stadtsaal: 14.1, 21.1, 28.1., 3.3, 10.3., 17.3., 24.3., 29.3., 31.3.; Zahlreiche weitere Termine in ganz Österreich unter https://www.manuelrubey.com

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