Campino kritisiert "Auschwitz"-Textzeile zweier Rapper

Campino kritisiert "Auschwitz"-Textzeile zweier Rapper
Der Tote-Hosen-Frontmann bei der Echo-Verleihung: "Grenze überschritten", auch wenn Provokation ein wichtiges Stilmittel ist.

Tote-Hosen-Frontmann Campino hat sich bei der Echo-Verleihung zur hitzigen Debatte um einen als antisemitisch kritisierten Rap-Text geäußert. Provokation sei ein wichtiges Stilmittel, sagte der 55-Jährige am Donnerstag auf der Bühne als er die Auszeichnung für die Kategorie Rock national entgegennahm. Habe Provokation aber eine frauenfeindliche, homophobe, rechtsextreme oder antisemitische Form, sei eine Grenze überschritten. Verbot und Zensur seien jedoch keine Lösung, so der Sänger der Rock-Band in seiner Rede.

„Wir sollten nicht damit anfangen einen tieferen Sinn in Dingen zu suchen, wo es keinen tieferen Sinn gibt“, sagte Campino. Es gehe aber im Kern nicht um einen Rap-Text, „sondern viel mehr um einen Geist, der zur Zeit überall präsent ist.“ Etwa in der Gesellschaft und in der Politik.

Im Zentrum der Kritik steht die Textzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ der Rapper Farid Bang und Kollegah. „Ich will hier keine Politikdebatte daraus machen“, sagte Kollegah zur Kritik Campinos. Jeder, der über das Thema mit ihm sprechen wolle, könne das bei der After-Show-Party tun, so der Musiker.

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