Sepp Mall beschreibt eine Familie aus Südtirol, die 1942 der sogenannten Option folgt, einer von den Faschisten in Italien und den Nationalsozialisten in Deutschland verhandelten Wahlmöglichkeit für die deutschsprachigen Südtiroler, ins „Deutsche Reich“ zu emigrieren.
Die Familie gelangt über Innsbruck nach Oberösterreich, wo sich Ludis Vater begeistert der Wehrmacht anschließt. Der behinderte Hanno wird der Familie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen weggenommen, sie erfährt später in einem lapidaren Brief, er sei an „Leukämie“ gestorben. Dass Hanno in einer „Heil- und Pflegeanstalt“ des Dritten Reichs ermordet wurde, wird in Traumsequenzen des Bruders angedeutet.
„Ein Hund kam in die Küche“ erzählt aus der Sicht eines Kindes von den Irrtümern der Eltern. Ein wichtiges, berührendes Buch.