Als Gastprofessorin für Podcasts ist sie jetzt hier, Kontakt zu Mitschülern hatte sie in den letzten Jahren kaum, Klassentreffen meist gemieden, sie blieb Einzelgängerin. Als dieses Video über die Theateraufführung von damals auftaucht, nach der ihre Zimmergenossin ermordet wurde, beginnt sie, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Und dann will auch noch einer ihrer Studenten über diesen True-Crime-Fall einen Podcast machen. Einen Fall, den man für gelöst hielt. Ziemlich schnell jedoch schwinden hier alle Sicherheiten.
Rebecca Makkai, geboren 1978, gelang 2020 mit ihrem dritten Roman „Die Optimisten“ ein großer Erfolg bei Kritik und Publikum. Mit „Ich hätte da ein paar Fragen an Sie“ ist ihr nun ein wirklich raffinierter College-Pageturner geglückt, der sich hütet, einfache Antworten zu geben. Vermeintliche Gewissheiten stellen sich als Abgründe heraus. Vielleicht ist das alles ein bisserl gar routiniert geschrieben. Makkai unterrichtet Schreiben, ist wie viele US-Autoren sehr marketingaffin. Und doch: Simpel ist hier gar nichts. Es bleiben Fragen offen. Wunderbar.