Jon Fosse: Im dunklen Wald verlor er seinen Weg

Jon Fosse: Im dunklen Wald verlor er seinen Weg
Die jüngste Erzählung des Nobelpreisträgers Jon Fosse geht ziemlich ans Eingemachte.

Deutlich dümmer als an diesem Tag hatte er sich noch nie aufgeführt: An einem Winternachmittag fuhr er blind drauf los, einmal links, einmal rechts, dann wieder links. Einen Grund hätte er nicht nennen können. Er fuhr eine seltsam ausgestorbene Straße entlang. Häuser hatte er schon lang keine mehr gesehen. Aber es musste doch welche geben, denn wozu gab es sonst eine Straße?

Irgendwann landete er auf einem ausgefahrenen Waldweg, setzte auf einem Grashügel auf, konnte nicht mehr vor und nicht mehr zurück. Es begann zu schneien. Er stellte die Heizung im Auto an. Weit und breit kein Mensch. Eigentlich ganz gemütlich. Aber irgendetwas musste er doch tun, bevor es finster würde? Er ging den Weg entlang in den Wald. Und es wurde dunkel. Er verlor den Weg. Und dann war da plötzlich eine Gestalt, ein seltsames Leuchten.