Eva Lugbauer: Er macht, sie macht mit

Eva Lugbauer: Er macht, sie macht mit
Eva Lugbauer über Fragen, die noch lange nicht geklärt sind

Flugzeuge mag der Großvater nicht, weiß Lore, die lassen in seinem Kopf Erinnerungen an den Krieg aufflammen. Lore ist fast zehn und sie hat viele Fragen.

Neben den Großvaterfragen Fragen wie: Bekommt man vom Fernsehen viereckige Augen? Was ist ein Perverser? Und vor allem: die Sache mit dem lieben Gott und der Jungfrau Maria. Die Versuche, Antworten zu bekommen, indem man den Erwachsenen zuhört, sind eher kontraproduktiv. Würde sie fragen, bekäme sie zu hören: Du musst erst älter werden.

Und dann wird sie älter. Und stellt sich noch immer Fragen. Etwa zum Umstand, dass sich vieles seit Generationen kaum geändert hat. „Männer machen Kunst. Frauen machen Wäsche. Männer machen. Frauen machen mit.“ Eva Lugbauer, 1985 in Niederösterreich geboren, erzählt ihren Roman „Schwimmen im Glas“ aus der Sicht von Lore, die irgendwo am Land lebt. Abwechselnd schildert sie aus der Perspektive des Kindes, der Heranwachsenden und der erwachsenen Frau. Ein starkes Symbol für das Stadt-Land-Gefälle ist ihre Tante, die alleinstehende Ursula, die in der Stadt lebt und sich allerhand traut. Etwa, für Frauen- und Menschenrechte auf die Straße gehen. Ursula mischt das Geschehen in der Stube gehörig auf. Aber nicht nur sie, auch andere Frauen hier haben Überraschungen parat. 

Eva Lugbauer: Er macht, sie macht mit

Eva Lugbauer:
„Schwimmen 
im Glas“
Picus.
248 Seiten.
24,95 Euro