Neues von Doris Knecht: Den Johnny braucht wirklich keiner

Doris Knecht fragt in ihrem neuen Roman "Ja, nein, vielleicht" was eine Frau alles nicht braucht.

Autorin, Mitte fünfzig, Haus am Land, Bleibe in der Stadt. Die Kinder sind aus dem Haus, nur der Hund braucht noch Betreuung.

Und das neue Buch, respektive dessen Lektorin, die auch gleichzeitig Verlegerin ist und lästige Fragen stellt. Etwa: Ob man denn die Nebenfigur namens Johnny braucht. Die Autorin sagt ja, unbedingt, denn das Leben ist in Wahrheit ja auch nicht so geradlinig, dass man mit bloß einer Handvoll schnittiger Protagonisten auskommt. Im richtigen Leben turnen ja auch allerhand Figuren herum, von denen man nicht sicher ist, ob man sie braucht.

Stimmt. Aber ein Roman ist eben nicht das richtige Leben! Die Lektorin/Verlegerin hat recht! Obwohl oder vielleicht auch weil sich Doris Knecht in „Ja, nein, vielleicht“ mit ihrem unnötigen Johnny durchsetzt, ist dieser Roman grundsympathisch.

Er mäandert durch die Gegend, lebensnah unentschlossen wie das Hauptanliegen dieser Story: Braucht eine Frau, die eh alles selber kann, die eine patente Parodontologin, einen Werkzeugkasten sowie Modetipps aus der New York Times hat, und deren Liste an Wahnsinnigen schon recht vollständig ist, noch einen Kerl im Leben? Einen, der stolz sein Bierbaucherl unterm Radtrikot zur Schau stellt? Die Entscheidung fällt bei der Hendlhaut. Manche finden, sie sei das Beste am Hendl. 

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Doris Knecht:
„Ja, nein, 
vielleicht“ 
Hanser.
240 Seiten.
25,95 Euro