Das Leben hat seinen Preis
Noch nie ist Della ein Weißer untergekommen, „der so wenig davon hat, ein Weißer zu sein“. Jack ist einer, der mit dem verschwendeten Leben schon früh begonnen hat.
Gilead, eine Kleinstadt im Mittleren Westen der USA. 1950er-Jahre. Rassentrennung. Als die schwarze Lehrerin Della den weißen Herumtreiber Jack trifft, hält sie ihn für einen Priester, weil er einen dunklen Anzug trägt und eigentlich ganz manierlich aussieht. Tut er aber nur, weil er zum Begräbnis seiner Mutter wollte. Er wird’s wieder nicht nach Hause schaffen.
Jack, Protagonist des gleichnamigen Romans, ist der verlorene Sohn eines Pastors. Er arbeitet beharrlich an der Selbstzerstörung. Hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und versäuft den Lohn gleich wieder. Einmal ist er Schuhverkäufer, dann wieder Vortänzer in Dancehalls. Charmant ist er ja. Kann sich benehmen, kennt sich mit Lyrik aus, weil er viel Zeit in der Bibliothek verbringt, wo er den einen oder anderen Gedichtband mitgehen lässt. Die Bibliothekarin sieht’s ihm nach. „Das Leben, das ich führen möchte, hat seinen Preis. Aber ich bin im Grunde harmlos.“