Elli, Alexandra, Eva. Großmutter, Mutter, Tochter. Jede von ihren bekam zu ihrer Zeit ein „Packerl“. Frühe Schwangerschaften, schwierige Beziehungen.
Die Schicksale wiederholen sich. Die 1987 in Oberndorf bei Salzburg geborene Anna Neata, die 2020 mit dem Theaterstück „Oxytocin Baby“ auffiel, hat ihren ersten Roman vorgelegt. „Packerl“ ist ein gut durchkomponierter Generationenroman, der 80 Jahre österreichischer Zeitgeschichte aus Frauenperspektive erzählt.
Gut beobachtete Details sagen viel über die jeweilige Zeit. Sprachlich ist das Ganze oft inkohärent. Einerseits will man, wie im Titel, betont österreichisch sein. So sind den Namen etwas penetrant immer Artikel vorangestellt: „der Milan“, „die Ursel“. Andererseits heißt es ständig „mal“ statt einmal und ein Bub ist hier ein „Junge“. Das muss man aber wohl eher dem generell schlampigen Lektorat vorwerfen (Teller liegen hier „am Tisch“). Insgesamt sind das Petitessen im Vergleich zur runden Erzählleistung dieses gut zu lesenden Romanerstlings.