Ein "Biest" weniger
„Das Team ist schon ein bisschen durch. Wir hatten kürzlich zwei extrem anstrengende Tage mit 50 Komparsen für eine Partyszene in einem Club ohne Klimaanlage. Dementsprechend heiß war es“, sagt die Regisseurin Katharina Woll dem KURIER beim Drehbesuch in Wien-Fünfhaus.
Die aus München stammende Filmemacherin fertigt die dritte Staffel im Alleingang ab. Mirjam Unger (Staffel 1 und 2) und Andreas Kopriva (Staffel 1) haben die Produktion verlassen. Für Woll ändert sich aber nicht viel, da sie bereits in den letzten Folgen der zweiten Staffel allein Regie geführt hat. Apropos verlassen (und Achtung: Spoiler!): Theresa Riess (sie spielt in der Serie Tiziana Sund) wird die drei anderen Biester verlassen. „Sie wird in der dritten Staffel ausscheiden“, sagt Woll. Sie wolle sich wieder verstärkt auf andere Projekte konzentrieren.
Wie sieht ihr „Serientod“ aus? „Das verrate ich jetzt nicht. Drehbuchautor Uli Brée hat ihr aber einen schönen Abgang geschrieben.“ Für Riess gibt es auch bereits Ersatz, ein neues „Biest“: Julia Novohradsky. Die 24-jährige Schauspielerin aus Niederösterreich ist derzeit in „Mädchen Mädchen“ zu sehen. Die österreichische Neuinszenierung der deutschen Teenie-Komödie läuft seit gestern, Freitag, im Kino. „Julia ist eine echte Entdeckung, hat sich wirklich gut eingefügt.“ Woll spricht dabei gerne von einer „Familie“, mit Uli Brée als „Übervater des Ganzen“.
90 Prozent der Crew, die bei der zweiten Staffel dabei war, ist auch dieses Mal dabei: Kameramann, Lichtgestaltung, Ton und so weiter. „Das hilft natürlich, denn damit muss man nicht von vorne anfangen.“
Mehr Tiefe
Inhaltlich geht es in der dritten Staffel noch mehr in die Tiefe. Die Charaktere sind längst eingeführt, jeder hat seine Rolle gefunden, die Biester sind nicht mehr so sehr mit sich selbst beschäftigt. „Meine Rolle ist in den neuen Folgen viel entspannter – Vero hat, glaube ich, ihren Platz im Leben gefunden. In den neuen Folgen erfährt man mehr über ihre Vergangenheit, ihre Familie und ihre große Leidenschaft: Motorradfahren“, sagt Mara Romei. Das mit dem Motorradfahren war auch ihr persönlicher Wunsch. Ich durfte dafür auf einer abgesperrten Strecke Serpentinen fahren. Gefilmt wurde das mit Drohnen. Es war großartig“, sagt Romei über ihre Rolle als Vero Amos
Für die 23-jährige Schauspielerin geht es im Herbst für zwei Jahre nach Bochum. Dort wird sie im Schauspielhaus in einer Neuinszenierung von „Robin Hood“ zu sehen sein. Aber jetzt steht erst einmal die nächste „Biester“-Szene am Programm. Es ist eine Einstellung mit Manuel Rubey, einem der Neuen bei „Biester“. Er spielt Noah, den Vater von Ben (Anton Widauer), ein Investor, der den Mädchen klarmacht, dass sie genau noch einen Monat Zeit haben. Und dann sollte ihr Start-up gefälligst reüssieren.
Was ist der Noah für ein Typ? Manuel Rubey: „Es ist so ein Werbe-Arschloch, der eigentlich nichts sagt und wahnsinnig gerne redet. Von solchen Typen gibt es ja nicht gerade wenig. Es ist faszinierend, wie viel man sich mit ein bisschen Kokain im Kopf erlauben kann. Offensichtlich ist das gerade so eine Phase, in der ich immer nur die Arschlöcher spiele. Früher habe ich dafür oft den Lieblingsschwiegersohn gespielt. So ändern sich die Zeiten“, sagt der Schauspieler, der derzeit auch noch für die Fortsetzung von „Braunschlag“ vor der Kamera steht. Danach geht es für ihn erst einmal ein paar Tage in die Schweiz – wo er eine sehr dunkle Rolle verkörpern wird. „Ich spiele – nach einer wahren Geschichte – einen HIV-positiven Guru, der alle ansteckt.“
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