Andreas Altmann: "Bin der Typ, der zufällig herumsteht"

Andreas Altmann: "Bin der Typ, der zufällig herumsteht"
Bestsellerautor Andreas Altmann hat viel gesehen – und viel zu erzählen. Im Interview spricht er über Flugscham, Neugierde, Wachstumsnarren, Angst, Adrenalin und den Nahost-Konflikt.

Andreas Altmann geht seinen Weg. Weiter, immer weiter.  Denn das Leben, die Welt  ist voller  Plätze, Menschen und Geschichten, die es zu entdecken bzw. aufzuschreiben gilt. Während viele Reiseautoren nach nur einem Buch bereits das Handtuch werfen, genug  gesehen  haben,  veröffentlicht der deutsche Autor, den man auf gar keinen Fall Reisejournalist nennen darf, sein mittlerweile 24. Buch.  Es heißt "Morning has broken" und trägt den Untertitel "Leben – Reisen – Schreiben". 

"Ich kann  nichts anderes", kommentiert  er in seinem schonungslos ehrlichen und humorvollen Stil seine Arbeit, sein Leben.  Und "so muss ich weiter in die Welt rennen und Geschichten finden".

KURIER: Was treibt Sie dabei an?

Altmann: Die skandalöse Kürze des Lebens, ja der unbedingte Wille, die wenigen Jahre mit allem Meinen – gemäß meiner Kraft, meiner Neugier, meiner Liebe zum Leben – hinter mich zu bringen. Kein Tag darf sein, an dem ich mir nicht vornehme, abends eine Spur weniger ignorant ins Bett zu gehen. Bin geradezu beseligt von dem Wunsch zu lernen, dem Weltwunder Welt eine Spur näherzukommen – den Widersprüchen, Glanzlichtern und Niederträchtigkeiten. Ich will wissen, unbedingt.

Hatte der Singer-Songwriter Cat Stevens – abgesehen vom Titel – Einfluss auf das Buch? 

Ein bisschen durchaus, sonst wäre der Titel ja nicht gerechtfertigt. Eine Story heißt wie das Buch und in ihm zitiere ich die folgende Zeile aus Cat Stevens Lied: "Mine is the sunlight, mine is the morning." Doch sie bezieht sich nicht auf mich, auch nicht auf einen romantischen Moment in der Natur. Nein, die Szene spielt in einer Großstadt. Und sie gilt zwei Frauen, die voller Missmut und Unglück ihren Tag beginnen. Und ich mir wünschte, Cats Song und seine Freude am Leben könne sie erreichen, sie rausholen aus ihrem dunkel, traurig bewölkten Morgen.

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