Eisenstadt: Ovationen für Alexandra Dovgan und das Kristiansand Symphony Orchestra

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Eine blutjunge Ausnahmepianistin zum Finale des Herbstgold Festivals

Von Helmut Christian Mayer 

Alexandra Dovgan trägt einen Namen, den man sich merken sollte. Denn obwohl die aus einer Musikerfamilie stammende Moskauerin erst zarte 18 Jahre alt ist, wurde sie schon vielfach ausgezeichnet und musizierte bereits mit vielen Spitzenorchestern. 
Jetzt konnte man die hochbegabte Pianistin am finalen Wochenende des Herbstgold Festivals im wunderbaren Haydn-Saal des Schlosses Esterházy in Eisenstadt erleben. 
Dabei erwies sie sich nicht nur als Meisterin des kraftvollen,  virtuosen Klavierspiels, sondern auch der subtilen Zwischentöne und der innigen Empfindsamkeit. Genauso servierte sie das einzige Klavierkonzert von Edvard Grieg.

Viel Jubel für die Pianistin, die sich mit einem Encore bedankte. Wie bei der Begleitung dieses Werkes gefielen die Musikerinnen und Musiker des Kristiansand Symphony Orchestra aus Norwegen unter ihrem stets animierenden Chefdirigenten und Festivalintendanten Julian Rachlin auch bei der einleitenden, schmissig musizierten „Karneval-Ouvertüre“ von Antonín Dvorák. 

Über zart gedämpften Streicherharmonien erklang dann im Englischhorn sehnsuchtsvoll die unvergleichlich schöne und melancholische Weise. Sie ertönte wie aus einer „Neuen Welt“, eben aus Dvoráks so genannter und beliebter 9. Symphonie: Aber nicht nur beim Largo, das vom Komponisten auch als „Legende“ bezeichnet wurde, zeigte das Orchester sein hochstehendes Musizieren. Auch bei den vielen dynamischen Ausbrüchen bis hin zur abschließenden Apotheose des Finalsatzes mit seinem markanten Thema wurde musikantisch, spannungsgeladen und mit der Weite des Gefühls musiziert. Stehende Ovationen und zwei Zugaben.