Akademie der bildenden Künste: Achtloser Umgang mit dem Prachtpalast

Akademie der bildenden Künste: Achtloser Umgang mit dem Prachtpalast
Ein halbes Jahr nach dem Ende der Sanierung sieht es in manchen Räumen so aus, als hätten die aufwendigen Arbeiten nie stattgefunden

Dreieinhalb Jahre dauerten die aufwendigen Arbeiten im Hauptgebäude der Akademie der bildenden Künste: 5.300 Quadratmeter Wand- und Deckenflächen, 8.200 Quadratmeter Holzböden und mehr als 600 Fenster wurden saniert – um 70 Millionen Euro.

Ende Juni 2021, anlässlich der Fertigstellung, sagte der damalige Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP): „Das ist viel Geld, aber ich habe ein gutes Gefühl.“ Und Rektor Johan F. Hartle rühmte die „Renovierung allerhöchster Güte“: Er verwies auf verblüffend realistisch gemalte Lüftungsgitter, hinter denen sich keine Schächte befinden, auf künstliche Marmorierungen und Holzmaserungen, an denen Restauratoren wochenlang pinselten.

„Es heißt schon, bei uns sei jede Türe ein Maserati“, scherzte der Rektor. Und er zitierte den „Running Gag“, dass man künftig wohl in Filzpatschen zum Unterricht erscheinen müsse. Aber Hartle stöhnte auch über den Prachtpalast mit seinen Insignien der Macht: „Wir müssen erst herausfinden, wie wir uns dazu verhalten werden.“

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