Ai Weiwei protestiert gegen dänische Asylpolitk

Ein Porträt des chinesischen Künstlers Ai Weiwei.
Der chinesische Künstler und Dissident schließt vorzeitig Ausstellungen in Dänemark.

Aus Protest gegen die Verschärfung des dänischen Asylrechts hat der chinesische Künstler und Dissident Ai Weiwei seine Ausstellungen in Kopenhagen und Aarhus geschlossen. Dies habe er nach dem Votum des Parlaments in Kopenhagen am Vortag beschlossen, wonach künftig Flüchtlingen Bargeld und Wertsachen abgenommen und die "Vereinigung von Familien verzögert" würden, teilte der Künstler am Mittwoch mit.

Die Ausstellung "Ruptures" (Brüche) in der Faurschou-Stiftung wäre eigentlich bis Mitte April gelaufen. Er unterstütze Ais Entscheidung, in der es "um Freiheit und Menschenrechte" gehe, sagte Stiftungschef Jens Faurschou der AFP. Dies sei alles "sehr traurig".

Die Ausstellung „Ruptures“ in der Faurschou Foundation wurde von Ai Weiwei geschlossen.
The notification on the door of the gallery Faurschou Foundation informs that the exhibition “Ruptures” has been closed by dissident Chinese artist Ai Weiwei in Copenhagen, Denmark January 28, 2016. The decicion follows the Danish parliaments approval of the law proposal that allows seizing valuables and delaying family reunions for asylum seekers on January 26, 2016. REUTERS/Mathias Loevgreen Bojesen/Scanpix ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS PICTURE IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS. DENMARK OUT. NO COMMERCIAL OR EDITORIAL SALES IN DENMARK. NO COMMERCIAL SALES.
LautZeitzieht der Künstler seine Werke auch aus dem ARoS-Museum in Aarhus ab. Dort wurde in der Ausstellung A New Dynastyseine Installation Yi Yugezeigt, ein zwölf Meter langer Torso, der an der Decke des Ausstellungsraumes befestigt ist. Der Direktor des Hauses, Erlend Høyersten, sagte gegenüber der Zeitung: "Ich finde es unangemessen, dass ein ganzes Volk für die Regierungspolitik bestraft wird." Er respektiere aber die Entscheidung des Künstlers.

Künstler und Menschenrechtler

Ai Weiwei gilt als berühmtester zeitgenössischer Künstler Chinas. Im Jahr 2011 war er wegen seines Einsatzes für Menschenrechte und Demokratie für insgesamt 81 Tage inhaftiert. Anschließend stand er unter Hausarrest, sein Pass wurde ihm entzogen. Im Juli vergangenen Jahres gaben die chinesischen Behörden ihm seinen Pass zurück und erlaubten ihm die Ausreise.

Ai Weiwei reiste daraufhin nach Europa, unter anderem nach Berlin, wo er derzeit eine Gastprofessur an der Universität der Künste hat. Als eines seiner nächsten Projekte will er ein Mahnmal für Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos errichten.

Die Fassade der Faurschou Foundation mit Baustellenabsperrungen und Erdhaufen davor.
This picture taken on January 28, 2016 shows the Faurschou Foundation in Copenhagen, where the Chinese artist Ai WeiWei closed the exhibition "Ruptures" after lawmakers passed a controversial bill allowing authorities to seize valuables from asylum seekers. The exhibition opened in March 2015 and had been due to close in mid-April 2016. / AFP / Scanpix Denmark AND Scanpix / Mathias Loevgreen Bojesen / Denmark OUT

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