70. Song Contest: Erste Tickets ab 13. Jänner - und neue Regeln

70. Song Contest: Erste Tickets ab 13. Jänner - und neue Regeln
Die verpflichtende Vorregistrierung für die Tickets zum Song Contest in Wien ist bis 18. Dezember geöffnet. Neue Regeln sollen Wettbewerb "fairer" machen.

Die erste Tranche an Tickets für die neun Song-Contest-Shows in der Wiener Stadthalle 2026 wird am 13. Jänner freigeschaltet. Dies gab der ORF als Veranstalter am Montag bekannt - just an jenem Tag, an dem die dafür notwendige Vorregistrierung geöffnet wurde. Denn um einen Kartenverkauf ohne Wiederverkäufer oder Bots zu ermöglichen, müssen sich Interessierte nun bis spätestens 18. Dezember auf www.eurovision.com bzw. www.oeticket.com registrieren.

Die erste Ticketwelle rollt dann am 13. Jänner an - einen Tag nach der Semifinalauslosung, nach der ESC-Fans wissen, in welchem Halbfinale am 12. respektive 14. Mai ihr Favoritenland startet. Pro Registrierung können maximal vier Tickets gekauft werden - nach dem Prinzip "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst".

Kartenspanne zwischen 15 und 360 Euro

Allerdings werden nicht nur die Karten für die beiden Halbfinale respektive das Finale aufgelegt, sondern jeweils mit der "Evening-Preview-Show" gleichsam eine Generalprobe und mit der "Afternoon-Preview-Show" ein Angebot an Frühschläfer. Entsprechend groß ist auch die Spannbreite der Ticketpreise. So startet die günstigste Karte für die Nachmittagsshows bei 15 Euro, während das teuerste Finalticket für den Golden Circle vor der Bühne auf 360 Euro kommt.

Die Messlatte für den ORF stammt jedenfalls aus 2015. Damals zählte man nach dem Sieg von Conchita in Kopenhagen beim ESC in Wien in den neun Shows 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.

Neue Regeln

Zuletzt hat die Europäische Rundfunkunion EBU bekanntgegeben, dass die Abstimmungsregeln bei dem Wettbewerb in der kommenden Ausgabe verändert werden. Ziel sei es, Vertrauen und Transparenz beim größten Musikwettbewerb der Welt zu stärken. Für den Wettbewerb 2026 in Wien werde die maximale Anzahl der Stimmen des Publikums via Online, SMS und Telefonanruf von 20 auf 10 reduziert. Außerdem werde die Jury bereits wieder im Halbfinale ihre Meinung abgeben. 

Zudem würden bestehende Regeln verstärkt, die jeglichen Missbrauch des Wettbewerbs zum Beispiel durch Liedtexte oder Inszenierung verhindern sollen. Geplant ist auch eine strengere Kontrolle der Werbung für die teilnehmenden Künstler. Staatlich finanzierte Werbekampagnen sollten unterlassen werden. Damit reagiert die EBU auf das Ergebnis des ESC 2025 in Basel. Die israelische Sängerin Yuval Raphael hatte dank eines überwältigenden Publikumsvotings Platz zwei belegt. Es wurde vermutet, dass dem Voting eine strategische Mobilisierung der Zuschauer und Zuschauerinnen zugunsten Israels zugrunde lag. Die israelische Sängerin, eine Überlebende des Massakers vom 7. Oktober, war wiederum während ihres Auftritts antisemitischen Angriffen ausgesetzt. 

Koordinierte Aktivitäten erkennen

„Wir unternehmen klare und entschlossene Maßnahmen, um sicherzustellen, dass der Wettbewerb eine Feier der Musik und Einheit bleibt“, hieß es. Die Richtlinien sollten den Wettbewerb vor Versuchen schützen, die Abstimmung unfair zu beeinflussen.  Die wiederhergestellte Rolle der Jury im Halbfinale soll laut EBU das musikalische Gleichgewicht und die Vielfalt der Songs fördern, die sich für das Finale qualifizieren. Zudem solle es sicherstellen, dass hochwertige Beiträge mit breitem künstlerischem Wert neben denen mit großer Beliebtheit anerkannt würden.

Das Juryvoting im Halbfinale war 2023 abgeschafft worden, zuletzt entschieden nur die Zuschauer über die Finalteilnehmer. Auch die technische Sicherheit des Abstimmungsverfahrens werde erhöht, um betrügerische oder koordinierte Aktivitäten zu erkennen. „Diese Maßnahmen sind darauf ausgelegt, den Fokus dort zu halten, wo er hingehört - auf Musik, Kreativität und Verbindung“, sagte ESC-Direktor Martin Green. Mehrere Länder - darunter Spanien und Irland - hatten in den vergangenen Monaten mit Blick auf den Gazakrieg mit einem Boykott des ESC 2026 gedroht, sollte Israel teilnehmen. Die EBU will die Liste der Teilnehmer vor Weihnachten bekanntgeben. Nach dem Sieg des österreichischen Countertenors JJ in Basel ist der ORF Gastgeber des 70. ESC. Das Finale steigt am 16. Mai 2026.

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