Zähe Jury ohne Krokodil
Wer tatsächlich glaubt, bei „Starmania“ gehe es darum, einen neuen Popstar zu entdecken, der hat sich reinlegen lassen: Castingshows sollen mit möglichst viel Konflikt und Tränen Emotionen erzeugen und diese in Einschaltquote verwandeln. Ob am Ende jemand vom Förderband herunterplumpst, der tatsächlich das Zeug zum Star hat, ist den Fernsehsendern eher wurscht.
Insofern war es vielleicht sogar Kalkül, dass bei der zweiten Folge die beiden interessantesten Kandidatinnen – beide mit Straßenmusiker-Flair – von der Jury rausgeschmissen wurden: Ungerechtigkeiten sind gut für die Einschaltquote, weil sie emotional an die Show binden.
Viel schlimmer wiegt, dass die Jury so schrecklich fad ist: Es gibt dort weder ein Krokodil noch einen Kasperl, keinen Bohlen, keinen Sido, keinen Roščić. Niemanden, der ein bisschen Schmäh in die zähe Angelegenheit bringt.
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