Behördliches Narrentum

Auffällig ist, dass der verordnete Frohsinn televisionär nur im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stattfindet.
Peter Temel

Peter Temel

"Der Faschingsbrauch ist und bleibt ein Macho“, resümierte Dirk Stermann in der kurzweiligen ORF-Themensendung „Willkommen Fasching!“ Dort wurden zahlreiche Archivperlen vom Imster Schemenlaufen bis zum Weibergschnas in Trausdorf miteinander verschnitten, um die verschiedenen Ausprägungen des närrischen Treibens zu erörtern. 

Ein Reporter auf altem Bildmaterial brachte es besonders treffend auf den Punkt: „Der Verfremdungseffekt einer Maskierung macht manchen glauben, dass er jemand anderer geworden sei, bis er dann, wenn er sich ausgetobt hat, draufkommt, dass er derselbe geblieben ist.“

Auffällig ist, dass der verordnete Frohsinn televisionär nur im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stattfindet. Die heimischen Privaten haben am Faschingsdienstag keinerlei Auffälligkeiten im Programm.

Gerade die Faschingsnarretei scheint etwas Behördliches zu haben. 
 

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