Verstehen Sie die Klobürste?

Kinski oder Bohlen? Fernsehen braucht Entscheidungen.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wenn man nachts wach liegt, von düsteren Visionen geplagt, weil „DSDS“ eingestellt wird und man bald nie wieder hören kann, wie Dieter Bohlen sagt „Meine Klobürste singt besser als du“, dann greift man vielleicht zur Fernbedienung. Und findet auf ORFIII ein altes Interview mit Klaus Kinski, in Schwarz-Weiß gedreht.

Kinski sitzt in der Nähe von Rom am Strand, trinkt Wein aus einer Flasche, während seine vietnamesische Frau am offenen Feuer Fische grillt, und lässt die Sätze aus jenen Grenzbereichen seines Hirns herausschießen, in denen er sich immer am meisten wohlgefühlt hat: „Ich bin bestimmt kein guter Mensch und kein guter Bürger, alle andere bin ich wahrscheinlich. Alles, was leidenschaftlich ist.“ Immer wieder sagt Kinski „Verstehen Sie“, und vielleicht war das sein größter Wunsch, verstanden zu werden, wenigstens von sich selbst.

Warum moderiert nicht Bohlens Klobürste „DSDS“?

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