Upside Down

Die Platzierung von Songs in TV-Serien führt deutlich vor Augen, das Pop heute ein Recyclingunternehmen ist.
Michael Huber

Michael Huber

Vor gar nicht allzu langer Zeit musste jeder Popstar, der sein neues Produkt im deutschen Sprachraum platzieren wollte, bei Thomas Gottschalk auf der „Wetten, dass..?“-Couch Platz nehmen. Das bescherte uns Interaktionen des Showmasters mit Robbie Williams, Mariah Carey und vielen anderen, die auch nicht immer ganz unfallfrei ausfielen.

Heute platziert das Musikbusiness Songs lieber in kultigen Serien. Die erste Folge der neuen „Stranger Things“-Staffel kreist um Diana Ross’ Disco-Hit „Upside Down“ von 1980, der dadurch gewiss neuen Auftrieb erhalten wird.

Die Staffel zuvor schickte Kate Bushs „Running Up That Hill“ auf einen neuen Charts-Gipfel. Und die heftige Netflix-Doku „Babo“ förderte Reinhard Meys Lied „In meinem Garten“ wieder ans Licht. Zufall? Vielleicht war es das am Anfang. Mittlerweile wird vermutlich jeder Stein umgedreht, um Nachschub für Recycling-Hits zu finden.

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