Oskar Werner und das Singen der Sprache.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Im Fernsehen und im Hörfunk wurde des großen Schauspielers Oskar Werner gedacht, der am 13. November 100 Jahre alt geworden wäre – wäre er nicht schon 1984  an einer Überdosis Leben gestorben.

Oskar Werner beweist ja nachdrücklich, dass das Theater nicht die Aufgabe hat, das Leben nachzubilden – sondern dem Leben eine mit den Mitteln der Kunst erstellte Gegenwelt entgegenzuhalten: Seine Sprache, die mehr mit Singen zu tun hat als mit Sprechen, ist hochgradig unnatürlich, kein Mensch redet so, und täte er es doch, würden wir ihn fragen, ob er Bauchweh hat. Dennoch haben wir uns entschieden, Oskar Werners Sprechen  schön und richtig zu finden.

Stimmt eigentlich die Anekdote, dass sich Oskar Werner beim Vortrag des „Erlkönigs“ einmal geirrt und „Erreicht den Hof mit Not und Müh/in seinen Armen das Kind war ... tü“ gesagt hat?

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