Stöcke

Krieg live im Fernsehen: "Gebt ihnen Stöcke."
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Spätestens seit 9/11 weiß man: Tage, die man zur Gänze vor dem Fernseher verbringt, sind selten gute Tage.

Ein Mann hat seine Nachbarn überfallen und ist gerade dabei, sie zu massakrieren, der ganze Vorgang wird live im Fernsehen übertragen, aber man kann nichts tun, außer ihm sagen, dass man mit ihm keine Geschäfte machen will – weil er nämlich ein paar Tausend Atomwaffen in der Hosentasche hat.

Alle Sender tun, was sie eben immer tun, sie halten mit der Kamera drauf und befragen gleichzeitig kluge Menschen, wie sie die Lage sehen. Der ORF hat den großartig gelassenen Christian Wehrschütz, der immer grantig dreinschaut und immer sachlich berichtet. Möge er gesund bleiben!

In der „ZIB“ kam ein ukrainisches Pensionistenpaar zu Wort: „Wenn ihr kämpfen wollt, geht in die Steppe, aber nicht hier.“ – „Ich würde ihnen keine Waffen geben, sondern Stöcke, und damit sollen sie dann kämpfen.“

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