Sommergespräch: Seekrank

Hauptdarsteller war diesmal die Kamera.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es gehört  zu den Merkwürdigkeiten des ORF-„Sommergesprächs“, dass man sich nachher nicht fragt, was der Gast gesagt hat, sondern wie gut der Interviewer war.  Bei der Premiere von Simone Stribl – zu Gast war Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger – drängte sich aber jemand anderer in den Mittelpunkt: Die Kamera, die offenbar glaubte, sie zeige kein politisches Interview, sondern ein Skirennen. Sie fuhr und schwenkte, sie zog und tanzte, sodass man beim Zuschauen  fast seekrank wurde.

Das Gespräch verlief sachlich und respektvoll, wie meistens, wenn im Fernsehen zwei Frauen miteinander sprechen. Die Interviewerin unterbrach zwar manchmal, aber sie tat  das immer höflich.

Erst die Schlussfrage wirkte deplatziert: Man zeigte der Neos-Chefin lustige Fotos von ihr, dazu kam die Frage: „Ist Ihnen nichts peinlich?“  Ein Politiker mit Humor ist also peinlich?

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