Nostalgie hoch zwei

"Mad Men" ist auch schon wieder seit zehn Jahren vorbei. Worauf blicken wir da eigentlich zurück?
Michael Huber

Michael Huber

Die Beschleunigung der Welt zeigt sich auch darin, dass die Zyklen, in denen man nostalgisch wird, kürzer werden. Das betrifft die Tiktok-Trends von vorgestern, aber auch meine relativ träge Sphäre, in die jüngst die Botschaft eindrang, dass die Serie „Mad Men“ vor zehn Jahren zu Ende ging.

„Mad Men“. Erinnern Sie sich noch? Die Serie bestand selbst zu 70 Prozent aus Nostalgie: Für eine Zeit, die man selbst nie erlebt hatte, in der Werbetreibende die Coolsten waren, die Mode schick und der Konsum von Alkohol und Tabak unproblematisch. Durchaus problematisch waren die vorgelebten Geschlechterrollen, doch schien man in der Lage gewesen zu sein, das Szenario als Spiegel und nicht als Vorbild zu erkennen. Diese Leichtigkeit im Umgang mit dem Unkorrekten scheint heute dahin – vielleicht ist sie es, der wir nostalgisch nachtrauern. Aber natürlich waren die Schauspieler und Storys bei „Mad Men“ auch richtig gut.

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