Mittelpunkt der Welt
„Wo deine Füße stehen, ist der Mittelpunkt der Welt“, heißt es in einem Song der Band Element of Crime, die kürzlich wieder in Wien gastierte. Weil der Mensch sich gern im Zentrum sieht, neigt er ja zu der Annahme, er sei mit seinem Lebenswandel völlig „normal“. Schräg und skurril sind die anderen, die zu viel trinken, zu fettarm essen, seltsame Dinge sammeln und eigenartige Sexualpraktiken pflegen.
Zum Glück gibt es jetzt wieder die „Liebesg’schichten und Heiratssachen“, die zeigen: Es gibt auf der Welt so viele Mittelpunkte, wie Menschen darauf stehen. Der Jäger mit Quad-Bike, der sein Geld als Bestatter verdient, ist nicht weniger „normal“ als der Bauingenieur, der gern in den Swingerclub geht, aber seine Partnerin exklusiv für sich möchte. Wie nahe muss die Welt eines anderen Menschen liegen, damit die Überschneidung groß genug für ein Leben zu zweit ist? Wir werden uns ewig mit dieser Frage abmühen.
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