Herzzerreißendes nach 2015
Fast unwirklich scheint es, dass es bereits zehn Jahre her ist, dass die große Flüchtlingskrise Europa erfasst hat. ORF 2 widmete der „Zerreißprobe“ am Montag den Hauptabend.
Noch unwirklicher mutet an, was Thomas de Maizière, damals deutscher Innenminister, darin über die einstige Willkommenskultur sagt: „In dieser Lage Menschen mit Wasserwerfern daran zu hindern, Deutschland zu betreten, wäre damals auf den großen Widerstand der Bevölkerung gestoßen.“ – Blickt man auf heutige Wahlergebnisse, ist man sich nicht mehr so sicher, ob der Widerstand so groß wäre.
Ein mögliches Gegenmittel: Jenem irakischen Vater zuhören, der zwei Kinder und den Bruder durch das unfassbare Verbrechen um den Schlepper-LKW von Parndorf verloren hat. Man versteht die Beweggründe, seine Liebsten auf so eine Reise zu schicken und kann auch die quälenden Selbstvorwürfe auf herzzerreißende Weise nachvollziehen.
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