Feste Unterwäsch'

Das Suchtpotenzial von Schlagershows.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Schlager hat ein gewisses bedrohliches Suchtpotenzial. Zuerst haben wir in der Familie uns Schlagershows angeschaut, um ein wenig zu lachen. Wenn man so etwas nicht gewöhnt ist und es betrachtet wie ein Wissenschafter, der merkwürdige Rituale erforscht, hat eine Schlagershow großen komödiantischen Reiz.

Mittlerweile aber freuen wir uns auf jede Schlagershow, singen bei Roland Kaiser mit, diskutieren die Lederhosendesigns von Melissa Naschenweng und wundern uns immer wieder, dass jemand, der gar nicht singt, sondern sich rhythmisch räuspert, als Superstar gilt.
Insofern war „Die Starnacht aus der Wachau“ ein großes Fest. Melissa Naschenweng reimte „ganz fest“ auf „Dirndl-Unterwäsch’“, jemand anderer reimte „Sofa“ auf „Cola“, und der Teletext warb dafür, „Blase und Prostata“ zu schützen. Insgesamt: Ein gelungener Samstagabend.

Kommentare