Faustwatschentanz

Netflix übertrug das Großereignis für Testosteronsüchtige: Tyson verlor gegen Jake Paul. Es war ein bisschen langweilig.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Das Leben für Männer, die an Testosteronüberschuss laborieren, ist hart geworden. Wir sagen nur: Feminismus, politische Korrektheit, Wokeness! Eines der letzten Refugien, wo Männer noch ihre hormonellen Befindlichkeiten ausleben dürfen, ist der Boxkampf.

Dafür steht man auch einmal früh auf. Manche erinnern sich noch an die eleganten Kämpfe von Ali, kommentiert von Größen wie Sigi Bergmann und Werner Schneyder. Kämpfe von Mike Tyson waren dagegen meist kurz – oft schlief man noch, wenn der Gegner k.o. ging. Jetzt feierte Tyson mit 58 Jahren ein Comeback – Netflix übertrug.

Wer darauf gehofft hatte, dass Tyson es mit dem Influencer Jake Paul auch diesmal kurz machen würde – damit man rasch wieder ins Bett konnte – wurde enttäuscht. Der Kampf war lang und ein bisschen -weilig. Am Ende siegte Paul nach Punkten. Offen blieb: Ist Boxen noch zeitgemäß?

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