Die Benachrichtigung

Thomas Maurer hatte nur wenig Zeit, um den Corona-Tod seines Vaters zu verarbeiten, und entschloss sich dennoch dazu, auf der Kabarettbühne davon zu erzählen.
Peter Temel

Peter Temel

Lustig sein können viele. Lustig sein und dabei Wahrhaftiges, Bleibendes schaffen, können nur wenige. Woody Allen ist so einer. „Komödie ist Tragödie plus Zeit“ ließ er eine seiner Filmfiguren sagen. Weil man irgendwann auch dem tragischsten Ereignis komödiantische Kraft abringen kann.

Thomas Maurer hatte bisher keine zwei Wochen Zeit, um den Corona-Tod seines Vaters zu verarbeiten. Und dennoch gelang es ihm in der ORFIII-Comedysendung „Die Tafelrunde“, ein kabarettistisches Kleinod zu schaffen.

Nach ein paar guten Gags schilderte Maurer bewegt, aber gefasst, warum der 79-jährige, lungenkranke Vater nicht rechtzeitig geimpft wurde. Zwei Tage nach dem Tod „war dann eh in der Post die Benachrichtigung, dass er sich voranmelden kann“. Ob er das im Sinne Allens irgendwann komisch finden können wird? „Bin scho’ neugierig“, schloss Maurer, das TV-Studio in betroffener Stille zurücklassend.

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