Das ungleiche Paar

Die neue Netflix-Serie "Nobody Wants This" wiederholt ein altes Thema auf erfrischende Weise.
Michael Huber

Michael Huber

Ein Grund, warum ich so gern alte Gemälde anschaue, ist der: Sie bestätigen mir auf wohltuende Weise, dass sich die Menschheit immer wieder dieselben Geschichten erzählt. Seit dem späten 15. Jahrhundert kennt man etwa zahllose Fassungen des Motivs „Das ungleiche Paar“.

Die Konstellation kommt auch im Kino und im Streamingfernsehen oft vor – die jüngste Version heißt „Nobody Wants This“ und läuft auf Netflix. Eine Social-Media-affine Frau, die mit ihrer Schwester einen Sex-Podcast betreibt, verliebt sich in der Serie, die im Los Angeles der Gegenwart spielt, in einen gut aussehenden Rabbiner.

Es folgt ein Lauf durch die Identitätsentwürfe, die mehr oder weniger sichtbaren Tabuzonen und die Sackgassen der scheinbaren Freiheiten unserer Gesellschaft. Das ist sehr unterhaltsam, läuft aber auch nicht frei von Klischees ab. Sie loszuwerden, ist bekanntlich eine Jahrhundertaufgabe.

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